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Fahrlässiger Chancenwucher bringt TuS II in Bedrängnis

TuS Sommerkahl II - FV Viktoria Brücken II 2:1 (1:0)

Aufstellung TuS: D. Wollinger - A. Völker, L. Schickling, S. Glaab - M. Dorn, C. Maier - K. Krämer (46. T. Imgrund), M. Schnetter, L. Kraus (C) - M. Schlämmer (70. D. Otten), N. Hofmann

Tore: 1:0 M. Schlämmer (36.), 2:0 T. Imgrund (61.), 2:1 M. Ferraro (74.);

Unsere zweite Mannschaft konnte größtenteils auf die gleiche Mannschaft zurückgreifen wie am vorherigen Sonntag. Lediglich Frank Völker, Christian Staab und Patrick Schwarzkopf mussten ausgetauscht werden, ebenso Philipp Lenk, der dieses Mal im Kader der ersten Mannschaft stand, durch Kevin Krämer allerdings bereits gleichwertig ersetzt werden konnte.
Auf der Gegenseite waren neben Kevin gleich fünf weitere Spieler neu mit von der Partie. Kapitän Dirk Wollinger war wieder mit an Bord, diesmal allerdings nicht als Torjäger gefragt, sondern zwischen den Pfosten anstelle von Frank. Davor verteidigten wir diesmal mit einer Dreierkette mit Leon Schickling im Zentrum, für den Michael Dorn ins Mittelfeld rückte. Neben Michael agierte statt Patrick diesmal USA-Rückkehrer Christian Maier. Goalgetter Danny Otten war diesmal wieder in seiner Paraderolle als Edeljoker gefragt, für ihn stürmte Toptorschütze Nils Hofmann nach ausgestandener Verletzung. Matthias Schlämmer rückte als zweiter Stürmer daneben, für ihn kam Michael Schnetter nach seiner Geburtstagsauszeit auf der Zehnerposition wieder zurück in die Mannschaft. Thomas Imgrund komplettierte als Ersatzspieler den Kader.

So gingen wir insgesamt recht gut aufgestellt in die Partie gegen den ersatzgeschwächten Tabellenzwölften, gegen den endlich einmal wieder ein Sieg her sollte, nachdem unsere zweite Mannschaft zuletzt erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge ohne Dreier geblieben war. So übernahmen wir auch direkt die Initiative. Allerdings fehlte von Beginn an ein ordentlicher Schluck Zielwasser bei unseren Offensiven. Nils Hofmann setzte einen ersten Versuch aus halbrechter Position über die Querlatte.
In der Folge ließen wir teils klarste Möglichkeiten kläglich liegen. Matthias Schlämmer wurde in zentraler Position zehn Meter vor dem Kasten in Szene gesetzt, wo er sich den Ball freistehend zunächst gut zurechtlegte, dann allerdings das Leder übers Gehäuse drosch. Michael Schnetter scheiterte zunächst mit einem Schuss von der Strafraumkante, wenig später zeigte er nach einer Ecke von Kevin Krämer eine starke Volleyabnahme, fand allerdings auch damit nicht sein Ziel.
Erst zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff brach der Bann. Lukas Kraus brachte eine Flanke von links an den langen Pfosten, wo Matthias die Hereingabe per Kopf ins kurze Eck drückte. So richtig platzte der Knoten dennoch nicht, auch in der Folge blieben wir extrem ineffektiv im Abschluss. Auf der Gegenseite blieb Brücken allerdings auch über die gesamte erste Hälfte hinweg sehr blass. Zwar boten sich den Gästen immer wieder Räume zum Kontern, unser Defensivverbund stand aber sehr stabil und unterband die gegnerischen Angriffe meist schon vor der Gefahrenzone.
Erwähnenswert war in der ersten Hälfte jedoch in jedem Fall noch eine Aktion von Viktoria-Spieler Alexander Staab. Nachdem eine Flanke von Steffen Glaab im Toraus gelandet war und sich beide Mannschaften ohne weiteren Kommentar bereits auf den nachfolgenden Abstoß einstellten, berichtete Staab dem Schiedsrichter, er habe den Ball noch berührt und folglich müsse es Eckstoß geben. Diese sportliche Fairness wollen wir an dieser Stelle noch einmal herausheben, davor kann man wirklich nur den Hut ziehen.

Mit dem Seitenwechsel kam Thomas Imgrund für Kevin in die Begegnung und gab auf der rechten Seite gleich mächtig Gas. Rund eine Viertelstunde später belohnte er sich dafür direkt mit seinem ersten Saisontreffer, den er selbst mit einer Kopfballablage auf Nils vorbereitete. Letzterer brachte trotz elfmeterwürdigen Haltens seines Gegenspielers die Kugel noch zurück zu Thomas, der sie anschließend in den rechten Winkel grätschte. Allerdings monierten auch die Brückener hier eine Abseitsstellung von Thomas bei der vorhergehenden Flanke von Lukas. Sicherlich schwierig zu sehen und aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen nicht endgültig zu klären, laut Schiedsrichter Leon Kempf aber war der Treffer regulär.
Hoffte man, dass es mit dem 2:0 endgültig in die richtige Richtung ging, sah man sich leider getäuscht. Auch weiterhin verpassten wir es, durch einen höheren Vorsprung für Sicherheit zu sorgen. Leon Schickling konnte sich durch die gesamte Verteidigungslinie der Brückener dribbeln, aus spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten treffen. Ebenfalls einen Pfostenschuss verzeichnete Michael Dorn aus halblinker Position. Stattdessen erzielte Gäste-Goalgetter Marco Ferrera mit seinem 13. Saisontor eine Viertelstunde vor dem Ende noch den Anschlusstreffer, nachdem er seinen Gegenspieler im Strafraum abschütteln konnte und eiskalt ins kurze Eck verwandelte.
In der Folge begannen wir plötzlich nervös zu werden. Hatten wir hinten zuvor so gut wie nichts zugelassen, begannen wir nun in einigen Situationen zu schwimmen. Ganz nahe am Ausgleich war die Viktoria nach einem in den Strafraum gehobenen Freistoß, als sie glücklicherweise nur die Latte trafen. Auf der Gegenseite ließen wir weiter die Hundertprozentigen liegen. Matthias hätte aus halblinker Position wiederum nur noch einschieben müssen, setzte den Ball allerdings am langen Pfosten vorbei. Lukas schloss aus zentraler Position freistehend zu überhastet ab und setzte das Leder in die Arme des Keepers. Diese Liste ließe sich noch eine ganze Weile so fortsetzen. Zudem hatten wir etwas Pech, dass die eine oder andere elfmeterwürdige Attacke, speziell gegen Nils, nicht geahndet wurden. Am Ende fuhren wir aber den Sieg nach Hause, auch wenn wir es uns sehr viel einfacher hätten machen können.

Zwar geht der Erfolg insgesamt auf jeden Fall in Ordnung, da der TuS über weite Strecken die klar spielbestimmende Mannschaft war. Dennoch hatten wir am Ende Glück, dass unser maßloser Umgang mit den eigenen Chancen nicht bestraft wurde. Nachdem wir bereits in den ersten beiden Spielen dieses Jahres mit diesem Problem zu kämpfen hatten und auch aus diesem Grund nur einen Punkt aus diesen mitnehmen konnten, half noch nicht einmal die Rückkehr unseres Torjägers Nils Hofmann und dem bis dato in jeder Partie erfolgreichen Michael Schnetter, um wieder effektiver vor dem Kasten zu werden. Letzterer wird aufgrund eines längeren Auslandsaufenthalts zudem in dieser Runde nicht mehr zur Verfügung stehen. Gegen Glattbach muss dies zwingend wieder besser werden, da uns hier auch wieder ein ganz anderes Kaliber erwartet.